Umweltfreundlich grillen

10. Juli 2024 | Klimawandel, Kohle, Ressourcen & Technik, Energiewende, Naturschutz, Wälder, Massentierhaltung, Landwirtschaft, Nachhaltigkeit

Beim Grillen sollten wir nicht nur an den Geschmack, sondern auch an die Umwelt denken. Holzkohle und Anzünder, anfallender Müll und natürlich das Grillgut selbst können einen großen Unterschied machen. In diesem Ökotipp erfahren Sie, wie Sie bewusst nachhaltig und ökologisch grillen können.

Nachhaltiges Grillen leicht gemacht: So brutzelt es umweltfreundlich!  (karandaev / via canva.com)

Nachhaltige Holzkohle wählen

Beim Kauf von Grillkohle oder Grillbriketts sollten Sie auf das FSC-Siegel achten. Das Forest Stewardship Council (FSC) ist eine internationale, gemeinnützige Organisation, die sich für den Erhalt der Wälder durch nachhaltige Bewirtschaftung einsetzt. Das Siegel kennzeichnet Holzprodukte. Holzproduzenten müssen für diese Kennzeichnung soziale und ökologische Kriterien erfüllen. Auch das Naturland-Siegel ist zu empfehlen.

Ein weiteres wichtiges Merkmal für gute Kohle ist das DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2). Es garantiert, dass der Brennstoff kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthält.

Grillkohle aus europäischen Laubwäldern, idealerweise von der Buche, ist in der Gesamtbilanz besonders zu empfehlen. 

Tropenholz vermeiden

Auch die Holzsorte ist entscheidend. Denn noch immer werden tropische Wälder für das Geschäft mit der Grillkohle gerodet. Zwar haben sich Deutschlands Holzkohleimporte seit 2018 halbiert. Dennoch führten wir 2023 mehr als 110000 Tonnen Holzkohle ein. Mehr als ein Drittel stammt aus drei Staaten: Namibia, Paraguay und Indonesien. Das sind Länder, die massiv unter der Waldabholzung leiden.

Das Problem: Eine Angabe über Herkunft oder Holzart ist nicht verpflichtend. Wenn das Herkunftsland oder die Baumart benannt ist, ist das zunächst ein gutes Zeichen. Denn der Ursprung von Tropenholz wird oft verschleiert. Allgemeine Angaben auf Verpackungen, wie „Kein Tropenholz", "aus bewirtschafteten Forstbeständen" oder "Naturprodukt" können in die Irre führen, da sie nicht überprüft werden.

Anzünder ohne Chemie

Der Grill sollte nicht mit chemischen Zündhilfen, Papier oder Kiefernzapfen angezündet werden. Bei der Verbrennung dieser Materialien werden krebserregende Stoffe freigesetzt. Stattdessen sollte Pressholz mit Öl oder Wachs, Reisig oder Holzspäne verwendet werden. Es gilt die Faustregel: Grillgut erst auf den Rost legen, wenn die Anzündhilfen vollständig verbrannt sind.

Grillen ohne Holzkohle

Als ökologische Alternative zur Holzkohle eignen sich Abfallprodukte aus der Landwirtschaft: Olivenkerne, Weinreben oder Kokosnussschalen. Sie finden diese Brennstoffe als Grillbriketts vor allem in Biomärkten oder online.

Ein Gasgrill benutzt fossiles Flüssiggas als Brennstoff. Auch wenn sich die Hitze gut regulieren lässt, ist das Grillen mit Gas aus Sicht der Nachhaltigkeit nicht zu empfehlen.

Anders sieht es beim Elektrogrill aus: Wenn das Gerät mit Ökostrom betrieben wird und es langlebig und reparaturfähig ist, ist ein elektronischer Grill durchaus eine Alternative. Dann brauchen Sie sich auch keine Gedanken über Grillkohle und Anzünder machen.

Müll vermeiden

Asche gehört in den Restmüll. Für den Transport die erkaltete Asche einfach in eine Papiertüte umfüllen, mitnehmen und entsorgen.

Als umweltfreundliche Alternative zur Alufolie oder -schale können dünne Steinplatten aus Speckstein oder Schiefer als Unterlage benutzt werden. Geeignet sind auch große Rhabarber- oder Kohlblätter.

Pappteller und andere Einwegprodukte sind zwar leicht und gut zu transportieren, aber sie füllen schnell säckeweise Müll. Benutzen Sie lieber vorhandenes Geschirr aus dem eigenen Haushalt oder Outdoor-Mehrweg-Produkte aus Metall, Glas oder schadstoffreien Kunststoff wie Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP).

Auch „Selbstgemachtes“ reduziert Verpackungsmüll, der bei Grillgut aus dem Handel in großen Mengen anfällt.

Veganes Grillen ist gut für Umwelt und Klima

Eingelegte Auberginen, saftiger Mais oder Champignons mit Kräuterbutter – klingt nicht nur lecker, sondern schützt auch gleichzeitig das Klima. Denn rund ein Fünftel der klimaschädlichen Treibhausgase geht auf das Konto der Viehzucht. Massentierhaltung quält nicht nur unnötig Lebewesen, sie verursacht zudem schwerwiegende Gülleprobleme im Nährstoffhaushalt. Wenn Fisch oder Fleisch gerne gegessen wird, dann sollte es zu mindestens in Bio-Qualität sein.

Achtung Brandgefahr!

Wildes Grillen ist verboten. Beachten Sie diese Regeln, um Brände zu vermeiden.

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