Pestizide sind überall

Pestizide werden vor allem in der Landwirtschaft eingesetzt. Aber auch im Wald, auf Spielplätzen, in Parks und in privaten Gärten werden Pestizide versprüht. Dabei sind sie gefährlich.

Was sind Pestizide?

Als Pestizide werden viele unterschiedliche Stoffe und Stoffkombinationen bezeichnet, die als "Pflanzenschutzmittel" oder als Biozide eingesetzt werden. Sie sind giftig für Pflanzen (Herbizide), Insekten (Insektizide) oder Pilze (Fungizide). Herbizide wie Glyphosat töten alle Blühpflanzen ab. Viele Insektizide wirken nicht nur auf die beabsichtigten Tiere, sondern verursachen Kollateralschäden an Nützlingen.

Pestizide sind gefährlich

Pestizide sind eine echte Gefahr für uns und unsere Umwelt. Einige der giftigen Chemikalien erzeugen Krebs und verseuchen das Grundwasser. Sie zerstören die Artenviel­falt und unsere Ökosysteme und töten Bienen und Schmetterlinge. Dabei sind Insekten die Grundlage für unser Ökosystem. Viele Vogelarten, Fledermäuse und Fische ernähren sich von Insekten. Nimmt deren Bestand ab, folgt daraus auch ein Artenschwund bei Vögeln. Insekten sind auch zentral für unsere Ernährungssicherheit, denn sie bestäuben rund zwei Drittel unserer Kulturpflanzen. 

Einsatz von Pestiziden

Im Jahr 2022 haben Pestizid-Hersteller alleine in Deutschland 32.138 Tonnen Pestizide verkauft. Der Absatz von Pestiziden in Deutschland ist damit bereits zum dritten Mal in Folge gestiegen. Pestizide werden jedes Jahr tonnenweise auf Feldern, in Schutzgebieten und direkt vor unseren Haustüren versprüht. In Land- und Forstwirtschaft werden Pestizide vor allem aus wirtschaftlichen Gründen eingesetzt. In Kommunen und im privaten Garten werden Pestizide meist aus ästhetischen Gründen verwendet. Sie sollen für unkrautfreie Beete, Wege und Straßen sorgen.

Alternativen zu Pestiziden

Der Ökolandbau seit Jahrzehnten, dass Landwirtschaft auch ohne Pestizide geht. Breite Fruchtfolgen und Mischkulturen unterdrücken Beikräuter. Mechanische Bodenbearbeitung ersetzt Glyphosat. Wer Lebensräume wie Hecken, Blühstreifen und Gehölzinseln schafft, sorgt dafür, dass sich Nützlinge ansiedeln können, die Schadinsekten massiv reduzieren. 

Politik muss handeln

Die Verordnung zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in der EU ist in dieser Legislatur gescheitert. Nach der Europawahl 2024 müssen EU-Kommission und das künftige EU Parlament das Thema unverzüglich wieder aufnehmen. In Deutschland ist nun Bundesagrarminister Cem Özdemir gefordert: Er muss sich weiterhin zum Reduktionsziel von mindestens 50 Prozent bis 2030 bekennen und endlich eine nationale Pestizidstrategie vorlegen, um die nötige Reduktion von Pestiziden in Deutschland sicherzustellen. Besonders gefährliche Stoffe wie Glyphosat müssen verboten werden.

BUND-Newsletter abonnieren!

Besser ohne Pestizide: Aktiv werden

BUND-Bestellkorb